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Comics colorieren

Multiplizieren

Eine andere Methode die Tuschezeichnung freizustellen ist das 'Multiplizieren' der Ebene. Im Ebenenfenster ist das Drop-down Menü überhalb der Ebenenliste zu finden. Es passiert nichts anderes, als dass die Farbe unserer Zeichnung mit der Farbe der darunter liegenden Ebene multipliziert wird. Bei Schwarz heisst das, es kommt wieder Schwarz heraus. Wird meine Farbe jedoch mit Weiss multipliziert, passiert nichts . Darin liegt der Trick:

Man erzeugt eine neue Ebene, nennt sie z.b. FARBE, und legt sie in der Ebenenanordnung unter die Ebene LINEART (welche Modus 'Multiplizieren aktiviert hat). Male ich nun in die Ebene FARBE, werden die schwarzen Striche der Ebene LINEART (multipliziert und somit wieder) schwarz, der Rest bleibt unberührt. Alles Weisse ist quasi transparent geworden, und bei weichen Übergängen werden so auch die einzelnen Zwischenstufen der Pixel verändert von komplett transparent bis zu komplett deckend. Sehr wichtig wenn man die weiche Kanten erhalten möchte.

Egal wie man es macht, Weiss ausschneiden oder multiplizieren, die Ausgangssituation ist die Ebene LINEART (Deckkraft 100%, Modus: Multiplizieren) und darunter die Ebene FARBE (Deckkraft 100%, Modus: Normal).


Flats

Das Erstellen der Flats ist eine Vorstufe des Colorierens. Man füllt die einzelnen Flächen mit Farbe aus, wobei es wichtig ist, dass die Tonwerte einander angrenzender Farben unterschiedlich sind. Damit sichert man sich ein einfaches Auswählen der Fläche mit dem Zauberstab Werkzeug. Die, zeitlich aufwendig, ausgefüllte Grasfläche oben (viele kleine Halme), enthält eine Farbe, die sonst im Bild nicht vorkommt. Hat man einmal die Flächen ausgefüllt und gespeichert, ist es ein Kinderspiel sie mit einer anderen Farbe zu füllen.

Die Ebene nennt man FLATS, speichert sie ab und rührt sie nicht mehr an. Auch Verläufe oder Wischeffekte gehören hier noch nicht rein. Die Flats dienen dazu, eine Schablone der einzelnen Farbflächen zu erhalten. So wie die Wiese unten bearbeitet ist, mit Gras in verschiedenen Grüntönen, Wischeffekten und Blumen, wird es sehr schwer, die Fläche mit dem Zauberstab wieder auszuwählen. Das werde ich aber immer wieder müssen - bei Schattierungen oder bei Änderungen - und wer einmal alle Konturen der Grashalme eines Bildes zum zweiten Mal ausmalen musste, wird sowieso nie wieder vergessen eine Ebene FLATS anzulegen.

TIPP: Photoshop ist ein Speicherschlucker. Bei grossen Bildern empfiehlt es sich, keine Ebene sondern einen Kanal anzulegen, um die Flats zu speichern. Man schaltet in die Kanalpalette um und speichert den der am meisten Kontrast aufweist als Alphakanal und nennt ihn FLATS. Deswegen beim Erstellen der Flats unbedingt Farben verwenden die sich absetzten. Meine Wiese war am Anfang auch nicht grün.



Die fertige Farb-Ebene

Jetzt geht natürlich alles viel schneller. Erstmal nehme ich einfach eine Kopie der Ebene FLATS und ändere die Farbflächen, in diesem Fall im Hintergrund einen Verlauf und Grün für die Wiese. Die Grashalme bestehen aus kurzen Strichen verschiedener Grüntöne, die ich nach oben verwische, wodurch erst die 'softness' entsteht. Ohne die Schablone der Wiese würde ich dabei immer wieder in Lucy und Pauli reinwischen. Den Himmel jetzt noch einmal zu ändern wäre ein kein echter Spass - mit drei Farben die ineinander verlaufen sicher zeitraubend. Ein Klick bei FLATS auf den Himmel (Zauberstab), und ich kann den Himmel wieder bearbeiten. Das Auswahlwerkzeug ist ein Segen.

Zuletzt male ich die Wolken aus und verwische sie ebenfalls. Wenn man sich nicht sicher ist, ob ein Effekt das erzielt was man will, sollte man eine Kopie machen und es ausprobieren. Filter sind auch ein grossartiges Tool, aber manche rendern sehr lange, da man immer mit grossen Dateien arbeitet. Eine verkleinerte Kopie der Datei kann richtig Zeit sparen beim Auswählen. Wenn man keine Lust hat das Dokument zu wechseln, hilft es, nur einen Teilausschnitt (Auswahlwerkzeug) zu rendern.

Lucy und Pauli wurden lediglich mit ihren Grundfarben aufgefüllt. Um den Beiden jetzt Highlights und Schatten zu geben, wird die Ebene Farbe geschützt und zwei weitere Ebenen erstellt.


Ebene SCHATTEN

Die Ebene SCHATTEN ist komischerweise mit Weiss gefüllt, Deckkraft 100% und wird zwischen den Ebenen platziert. Somit verdeckt sie die Ebene FARBE, das Bild ist wieder schwarz-weiss. Wir machen den gleichen Trick wie mit LINEART und stellen den Modus der Ebene auf 'Multiplizieren'. Zack - die Farbe ist wieder sichtbar, weil wieder nur mit Weiss multipliziert. Wenn ich jetzt die Airbrush nehme, Deckkraft und Fluss auf 10% stelle und auf die weisse Fläche der Ebene SCHATTEN sprühe, verdunkelt sich natürlich dementsprechend die Farbe. Sie wird ja auch mit Schwarz multipliziert, wenn auch nur mit einer sehr feinen Schicht.

Jetzt kommen die FLATS wieder ins Spiel. Ich wähle die einzelnen Flächen aus und kann nun mit einer übergrossen Airbrush ganz feine Schattierungen auftragen, ohne dass ich über die Ränder hinaus sprühe. Ich kann Weichzeichner benutzen, verwischen, und wenn der Schatten zu dunkel geworden ist, wechsele ich zu weiss und sprühe solange es wieder gut ist. Genial - isn't it.


Ebene HIGHLIGHTS

Wie der Name schon sagt - das Gegenteil von Schatten. So funktioniert es auch. Anstelle von Weiss wird mit Schwarz gefüllt, Deckkraft 100%, und das kleine Drop-down Menü in der Ebenenpalette hat auch den Befehl 'Umgekehrt Multiplizieren'. Sie denken es Sich schon - alles mit Schwarz bleibt wie es ist, und wenn ich mit Weiss reinsprühe wird es heller und heller...richtig.

Der klare Vorteil dieser Methode ist, dass Alles auf separaten Ebenen bleibt und Änderungen sehr einfach durchzuführen sind. Eine weitere coole Technik ist es, den Pinsel auf 'multiplizieren' oder umgekehrt zu stellen. Bei vielen Zeichnungen bevorzuge ich diese Art, weil ich direkt in die Farbe male und sie dann verwische. 'Farbig nachbelichten' und 'Farbig abwedeln' (funktionieren ähnlich, jedoch im Ton der Farbe anstatt S/W) sind genauso wichtig und eine Kombination der Beiden isses.

Wenn Sie mit der Maus auf das Bild ziehen, könne Sie den Unterschied sehen

Text auf separater Ebene - für redaktionelle Änderungen so wie meine netten Schreibfehler...

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